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22. Juni 2014

SUPERGIRL von Rudolf Thome

Bild 1Endlich gibt es – bei Zweitausendeins – eine DVD von Rudolf Thomes Film SUPERGIRL. Gedreht wurde er vor 44 Jahren in München und am Starnberger See, in Zürich, Madrid und Paris. Iris Berben, damals 20, ist das Mädchen Francesca, das aus dem Nirgendwo kommt und dort am Ende auch wieder verschwindet. Sie trifft den Playboy Charly (Nikolaus Dutsch), den Schriftsteller Evers (Marquard Bohm), den Filmproduzenten Polonsky (Jess Hahn). Sie liest gern Comics, sie lässt sich auf vieles ein, sie sorgt mit ihrer Schönheit und ihrer geheimnisvollen Herkunft für Verwirrung. Der Plot ist natürlich nur die eine Seite des Films. Die andere Seite ist die physische Präsenz der Darsteller, der Gegenstände, der Orte: „Wie jemand blickt. Wie jemand geht. Wie jemand Whisky trinkt. Wie klar der Starnberger See ist. Wie amerikanische Autos gleiten. Wie jemand den Revolver hält. Wie jemand sich auszieht. Und wie jemand im Bett liegt und sich räkelt. Daraus bildet sich der Stoff, der die Faszination von Thomes Filmen ausmacht.“ (Norbert Grob, Kinemathek 66, November 1983). Drehbuch: Max Zihlmann/Rudolf Thome. Kamera: Affonso Beato. Im Hintergrund sehen wir Rainer Werner Fassbinder (vor dem Schaufenster einer Boutique), Eddie Constantine (als Gast auf einer Party), Klaus Lemke (als amerikanischen Produzenten). Ein spezieller Genuss sind die Farben des Films (wie schon bei Thomes davor gedrehten Film ROTE SONNE): das Rot, das Weiß, das Schwarz, das Blau. Und das Orange des Raumanzugs, mit dem Iris Berben in den Film einschwebt. Vorher dominierte im „Jungen deutschen Film“ eher das Schwarzweiß. SUPERGIRL lässt uns im Kino träumen. Mehr zur DVD: edition-deutscher-film-5-1970.html