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21. November 2019

Kritik, Aktivismus und Prospektivität

Eine Dissertation, die an der Universität Zürich entstanden ist. Andrea Reiter untersucht darin „Politische Strategien im postjugoslawischen Dokumen-tarfilm“. Sie informiert zunächst über den Zerfall Jugoslawiens ab 1992, die Bedeutung der Medien in den neuen Nationalstaaten, die Rolle des „Westens“, die kulturalistischen Erklärungsmuster und die Kontinuitäten nach Beendigung des Krieges. Zu den theoretischen Prämissen der Arbeit gehören dann eine Bestimmung des Dokumentarfilms, eine pragmatische Rahmung und Facetten des politisch-aktivistischen Diskurses. Die „Dokumentarfilm-lektüren“ sind zeitlich zweigeteilt in die Phasen 1991 bis 1995 und nach 1995. 23 Filme aus der alten Republik Jugoslawien, aus Serbien und Montenegro, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Slowenien und Mazedonien stehen im Mittelpunkt der Analysen. Sie werden unter politischen und ästhetischen Gesichtspunkten untersucht. Eine wichtige Rolle spielen subjektive dokumentarische Erzählstrategien. Mir sind nur wenige der analysierten Filme bekannt, aber die Autorin vermittelt ihre Befunde konkret und nachvollziehbar. Mit vielen Abbildungen in guter Qualität. Band 42 der „Zürcher Filmstudien“. Mehr zum Buch: kritik-aktivismus-und-prospektivitaet-zfs-42.html