Aktuelles
29. November 2019

Der kinematografische Vasari

In neun Beiträgen geht es um die Ästhetik des filmischen Künstlerporträts. Norbert M. Schmitz – von dem auch eine ausführliche Einleitung stammt – äußert sich zur Genese des Künstlerfilms in den fünfziger Jahren („A Star is born“). Beat Wyss informiert über die mediale Verfrachtung eines Künstlerbildes am Beispiel des Films THE AGONY AND THE ECSTASY (1965) von Carol Reed mit Charlton Heston als Michelangelo. Hans J. Wulff richtet seinen Blick auf den „Künstler zwischen Hofmalerei und revolutionärer Kunst“, konkreti-siert an dem Film GOYA ODER DER ARGE WEG DER ERKENNTNIS (1971) von Konrad Wolf. Barbara Schrödl beschäftigt sich mit der Darstellung von Rembrandt im NS-Film („Das ‚leidende Genie’ als Versprechen nationalen Überlebens“). Theresa Georgen analysiert zwei Filme, in denen die Künstlerinnen Artemisia Gentilesci und Camille Claudel im Mittelpunkt stehen („Hysterisch, exaltiert, verzweifelt“). Norbert M. Schmitz sieht in seinem zweiten Beitrag den Filmkünstler als Ikonenmaler: ANDREJ RUBLJOW von Andrej Tarkowskij. André Wendler untersucht den CARAVAGGIO-Film (1986) von Derek Jarman. Marcus Stiglegger fragt, wie groß der Einfluss von Francis Bacon auf den Film LOVE IS THE DEVIL – STUDY FOR A PORTRAIT OF FRANCIS BACON (1998) von John Maybury war. Thomas Meder sucht nach Motiven von Edward Hopper im Hollywoodkino. Alle Beiträge sind sachkundig und lesenswert. Mit Abbildungen in sehr guter Qualität. Kleine Merkwürdigkeit: der Regisseur des Van-Gogh-Films LUST FOR LIFE, Vincente Minnelli, wird im Buch durchgehend mit einem n geschrieben. Mehr zum Buch: der-kinematografische-vasari