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11. September 2019

Erinnern und Vergessen

Im digitalen Zeitalter unterlie-gen die Medienformen einem starken Wandel. Anett Müller untersucht dies in ihrer Disser-tation, die an der Universität Marburg entstanden ist. Die Autorin unternimmt zunächst theoretische Vorüberlegungen zum kollektiven Gedächtnis und zur Entwicklung der Visual History zum medialen Bildge-dächtnis. Fünf Filme analysiert sie exemplarisch als Geschichts-erinnerungen: die Kriegsfilme SAVING PRIVATE RYAN von Steven Spielberg, FLAGS OF OUR FATHERS und LETTERS FROM IWO JIMA von Clint Eastwood, den Animationsfilm WALTZ WITH BASHIR von Ari Folman und den Film THE BANG BANG CLUB von Steven Silver über Kriegsfotografie. Den 11. September 2001 definiert sie als Beginn eines neuen Bild-zeitalters. Für den Bereich Fernsehen ist die amerikanische Serie MAD MEN als Retrospektive der 1960er Jahre im Blick auf die Geschlechter-rollen, Rassismus, Werbung und Design und Zeitgeist beispielhaft. Zwei Produktionen vertreten die deutsche Perspektive: der dreiteilige Fernsehfilm UNSERE MÜTTER, UNSERE VÄTER von Philipp Kadelbach und die Miniserie WEISSENSEE von Friedemann Fromm. Das Schlusskapitel setzt sich mit dem World Wide Web auseinander. 1383 Quellenverweise sichern den Text wissenschaftlich ab, der aber sehr gut zu lesen ist, weil konkrete Beschreibungen im Vordergrund stehen. Mehr zum Buch: erinnern-und-vergessen/