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07. August 2019

Figurationen von Solidarität

Der Untertitel des Buches heißt „Algerien, das Kino und die Rhythmen des anti-kolonialen Internationalismus“. Ausgangs-punkt war ein Forschungs-projekt, das 2014 von Elisabeth Büttner initiiert wurde und im Dezember 2016 zu einer Tagung in Wien führte, an der die Initia-torin nicht mehr teilnehmen konnte, weil sie im Februar des Jahres verstorben ist. Viktoria Metschl hat jetzt als Co-Heraus-geberin das Projekt im Sinne ihrer Kollegin zu einem guten Ende gebracht. Das Buch ist eine Collage von Essays, Gedichten, Songtexten, Fotos, Reden und Cartoons. Hier sind einige Texte, die mir besonders gut gefallen haben: Daho Djerbal informiert über das algerische Kino vor der Herausfor-derung der Unabhängigkeit („Vom kolonialen zum emanzipierten Subjekt“). Petra Löffler reflektiert über das Kino als „kleine“ Kunst („Genealogien des Minoritär-Werdens“). Bei Todd Shepard geht es um „Die extreme Rechte und den Wiederaufschwung des sexuellen Orientalismus in Frankreich nach 1962“. Sudeep Dasgupta richtet seinen Blick auf Figurationen des Gemeinschaftsbildes („’Displacement’ und / in Substitution“). Atef Botros al-Attar äußert sich zur Verschiebung des öffentlichen Widerstandsraums im heutigen Ägypten („Von der Straße zum Gefängnis“). Alle Texte haben ein hohes theoretisches Niveau, die vielfältigen Abbildungen eine akzeptable technische Qualität. Erschienen bei Vorwerk 8.Mehr zum Buch: 242&am=6