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19. Juli 2019

Tagebuch einer Ewigkeit

Petros Markaris ist bei uns eher als Krimi-Autor bekannt, sein Kommissar Kostas Charitos ermittelt in Athen, bisher war er elfmal erfolgreich. Von 1990 bis 2008 hat Markaris als Coautor eng mit dem griechischen Regisseur Theo Angelopoulos zusammengearbeitet. In einem Arbeitstagebuch ist die Koopera-tion bei dem Film DIE EWIG-KEIT UND EIN TAG dokumen-tiert, der 1998 in Cannes mit der „Goldenen Palme“ ausgezeich-net wurde. In für Angelopoulos typischen langen Einstellungen erzählt der Film vom letzten Tag im Leben des Dichters Alexander in Thessaloniki und von seiner Rettung eines albanischen Jungen vor Menschenhändlern. Die Arbeit am Drehbuch war langwierig, sie dauerte fast ein Jahr. Markaris beschreibt die vielen Umwege, die zu gehen waren, bis Angelopoulos mit dem Ergebnis zufrieden war. Für die Lektüre des jetzt im Diogenes Verlag erschienenen Buches ist es hilfreich, sich den Film noch einmal auf DVD anzuschauen, weil man die detailliert beschriebenen Veränderungen sonst schwer nachvollziehen kann. Im Untertitel heißt das Buch „Am Set mit Angelopoulos“. Dort ist man aber erst auf den letzten fünfzig Seiten. Wunderbar: die Schilderung der Arbeit von Bruno Ganz, der die Hauptrolle des Dichters Alexander spielte. Fotos von den Dreharbeiten findet man in der Mitte des Buches. Mehr zum Buch: 9783257070651.html