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31. Mai 2019

Mediendiktatur Nationalsozialismus

Die 13 Aufsätze und Vorträge des Literaturwissenschaftlers Erhard Schütz (*1946) beschäftigen sich mit kultureller Medialisierung im Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt steht dabei die Literatur. Thematisch geht es u.a. um Heroismus, den Wald, die USA in Reisebüchern aus Nazideutschland, Reisen auf den „Straßen des Führers“, den Volkswagen als Erinnerungsort und sechsmal um das Fliegen. Besonders beeindruckend: ein 43-Seiten-Text über Luftwaffe und Bombenkrieg im nationalsozialistischen Spiel- und Dokumentarfilm („Flieger-Helden und Trümmer-Kultur“). Zu den von Schütz ausgewählten und analysierten Filmen gehören D III 88 (1939) von Herbert Maisch, FEUERTAUFE (1940) von Hans Bertram, QUAX, DER BRUCHPILOT (1941) von Kurt Hoffmann, STUKAS (1941) von Karl Ritter, DIE GROSSE LIEBE (1942) von Rolf Hansen, JUNGE ADLER (1944) von Alfred Weidenmann, DIE DEGENHARDTS (1944) von Werner Klingler, EIN SCHÖNER TAG (1944) von Philipp Lothar Mayring und DAS LEBEN GEHT WEITER (1945) von Wolfgang Liebeneiner (unvollendet). Natürlich spielen auch Wochenschauen eine Rolle. Handlungselemente, Bilder und Dialoge werden vom Autor präzise beschrieben und mit den jeweiligen Phasen des Krieges in Verbindung gebracht. Auch der Verweis auf den amerikanischen Film MRS. MINIVER (1942) von William Wyler ist aufschlussreich. Die 25 Abbildungen sind gut ausgewählt. Mehr zum Buch: Mediendiktatur_Nationalsozialismus/