Aktuelles
13. April 2019

Transit (2018)

Der Film von Christian Petzold lief im vergangenen Jahr im Wettbewerb der Berlinale und wurde leider in keiner Kategorie preisgekrönt. Jetzt gehört er als bester Film und für die beste Tongestaltung zu den Nominier-ten des Deutschen Filmpreises. Seine Chancen sind allerdings nicht sehr groß. Ich finde den Film herausragend. Petzold hat den Roman von Anna Seghers aus den Jahren 1941/42 nicht historisiert, sondern integriert die Figuren in das gegenwärtige Marseille. Georg (gespielt von Franz Rogowski) flieht aus dem besetzten Paris nach Südfrankreich, er ist im Besitz eines Manuskripts des Schriftstellers Weidel, der sich das Leben genommen hat, lernt in Marseille Marie, die Ex-Frau von Weidel (Paula Beer) kennen und verliebt sich in sie. Der Kampf um Transitvisa nach Mexiko und Schiffspassagen nach Übersee nimmt dramatische Formen an, das Ende bleibt offen. Die Erzählerstimme von Matthias Brandt führt uns durch den Film. Die Montage (Bettina Böhler) ist beeindruckend. Bei good!movies ist jetzt eine DVD des Films erschienen, die ich nur empfehlen kann. Zu den Extras gehören ein Making-of, der Trailer und ein Booklet mit einem Gespräch mit Christian Petzold. (Es lohnt sich, im Zusammenhang mit Petzolds Film die „Transit“-Adaption von Ingemo Engström und Gerhard Theuring zu sehen: FLUCHTWEG NACH MARSEILLE, 1977). Mehr zur DVD: transit.html