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08. März 2019

„Marlene und die Suche nach Liebe“

Christopher W. Gortner ist ein amerikanischer Autor, dessen Spezialität historische Romane sind. Im Mittelpunkt stehen immer prominente Frauen: Königin Elizabeth I. von England, Königin Isabella I. von Kastilien, Lucrezia Borgia, Coco Chanel. 2016 erschien sein Roman „Marlene“ in den USA, die deutsche Ausgabe, übersetzt von Christine Strüh, hat jüngst der Aufbau Verlag veröffentlicht. Der erste Satz lautet: „Als ich mich das erste Mal verliebte, war ich zwölf Jahre alt.“ Es handelte sich um ihre Französischlehrerin. Der letzte Satz heißt: „Und als ich ihre Hand in meiner fühlte, so kühl und glatt, antwortete Garbo: ‚Ich weiß’.“ Das Treffen fand bei einer Party von Orson Welles statt. Der Zeitrahmen des Romans sind die Jahre 1913 bis 1945. Erzählt werden Marlenes Liebes-beziehungen zu Männern und Frauen, der Verlauf ihrer Karriere, das komplizierte Familienleben mit ihrem Ehemann Rudolf Siebert, ihrer Tochter Maria („Heidede“) und Sieberts Partnerin Tamara Matul, die verschiedenen Versuche der Nazis, sie nach Deutschland zurück-zuholen. Das faktische Gerüst ist ziemlich stabil, es tauchen all die Personen auf, die man erwartet, die Schilderung der erotischen Details ist grenzwertig. Relativ gelungen finde ich das letzte Kapitel, die Truppenbetreuung in Afrika und Europa. Insgesamt hat mir der Dietrich-Roman von Katja Kulin besser gefallen (marlene-dietrich-2/ ). Mehr zum Buch: suche-nach-liebe.html