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07. März 2019

Diktatoren im Kino

Der Literaturwissenschaftler Peter Demetz (*1922) erzählt die Lebensgeschichten von Lenin, Mussolini, Hitler, Goebbels und Stalin mit dem Blick auf ihre Beziehung zum Film. Wann, wo und mit wem haben sie ihre ersten Filme gesehen? Welchen Einfluss nahmen sie auf die Produktion, als sie über die entsprechende Macht verfügten? Welche Verbindungen hatten sie zu Regisseuren, Schauspielern und vor allem Schauspielerinnen? Der Autor hat zahlreiche verfügbare Quellen ausgewertet, unterscheidet zwischen glaubwürdigen und weniger glaubwürdigen, schildert Inhalte, erzwungene Veränderungen und Verbote. Jedem Diktator sind rund 40 Seiten gewidmet. Mir haben am besten die Kapitel über Mussolini und Stalin gefallen (vielleicht weil ich am wenigsten über ihre Filmverbindungen wusste). Am schwächsten finde ich das Goebbels-Kapitel, hier gibt es zu viele Redundanzen über seine Einschätzung amerikanischer Filme. Das Thema JUD SÜSS ist ausgespart. Interessant sind die Bibliografien und Quellenverweise im Anhang, die deutlich machen, wie intensiv der Autor geforscht hat. Beeindruckend ist das sehr persönliche Vorwort. Mit Abbildungen in akzeptabler Qualität. Mehr zum Buch: 978-3-552-05928-3/