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09. März 2019

„Aus dem Licht“

Die holländische Autorin Marente de Moor erzählt in ihrem Roman aus dem Leben zweier Erfinder im Jahr 1890 und danach: Valéry Barre aus Frankreich (in Wirklichkeit hieß er Louis Le Prince) und Thomas Alva Edison aus den USA. Beide arbeiten an den technischen Voraussetzungen für die Projektion bewegter Bilder. Zunächst begleiten wir Valéry Barre auf der Reise von Dijon nach Paris, wo er sein Patent anmelden will, aber nie ankommen wird. Er verlässt die Eisenbahn unterwegs, verirrt sich in einem Provinzort, landet bei einem Pfarrer und geht schließlich auch uns Lesern verloren. Dann wechselt der Schauplatz in die USA. Hier wird die Besessenheit von Edison aus der Perspektive seiner zweiten Ehefrau Mia erzählt, die am liebsten in ihrem Gewächshaus lebt und den Ehrgeiz ihres inzwischen schwerhörigen Mannes mit Ironie zu ertragen versucht. In einem dritten Kapitel erscheint Valerys Sohn Guillaume auf der Bildfläche, der herausfinden will, wo sein Vater verblieben ist. Und am Ende wird eine originelle Verbindung zwischen Barre und Edison hergestellt. Es hat für mich hohe literarische Qualitäten, wie die Autorin den damaligen Zeitgeist beschreibt, wie sie zwischen Traum und Realität wechselt, Rückblenden einfügt und dafür sorgt, dass wir keiner Sache sicher sein können. Meike Fessmann hat in der Süddeutschen Zeitung eine sehr lesenswerte Rezension des Romans publiziert. (1.4334835 ). Mehr zum Buch: 978-3-446-26176-1/