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21. Februar 2019

Roger Corman

Er war seit Mitte der 50er Jahre eine Schlüsselfigur des unab-hängigen amerikanischen Kinos, hat bei 55 Filmen Regie geführt und über 300 Filme produziert, den letzten 2017. Bisher gab es keine deutsch-sprachige Publikation über Roger Corman. Aber das Warten hat sich gelohnt. Robert Zions Monografie mit dem Untertitel „Die Rebellion des Unmittel-baren“ ist exzellent. In acht Kapiteln erschließt der Autor das Werk des Regisseurs, richtet unseren Blick auf spezielle Genre (Frauen-Western, Science Fiction, Horror, Gangster, Hippie-Film), befasst sich dabei ausführlicher mit 16 Filmen, darunter den „Klassikern“ HOUSE OF USHER, MACHINE GUN KELLY, BLOODY MAMA, THE WILD ANGELS, THE TRIP. Natürlich kennt Zion die amerikanische Literatur über Corman inklusive dessen Autobiographie „How I Made A Hundred Movies in Hollywood and Never Lost a Dime“ (1998), aus der er gelegentlich zitiert, aber es sind vor allem seine eigenen Beobachtungen, die die Lektüre spannend machen. Inhalt und Form der Filme werden so präzise beschrieben, wie man es selten liest. Ein letztes, neuntes Kapitel erzählt die Geschichte des Produzenten Corman und seiner Firma „New World Pictures“. 2009 erhielt er den Ehren-Oscar. Robert Zion lebt als Journalist in Gelsenkirchen, ist politisch engagiert und hat bisher drei Monografien zu Filmthemen publiziert: über William Castle, Vincent Price und Dario Argento. Er gestaltet seine Bücher selbst. Die Qualität der rund 140 Abbildungen und zehn Farbtafeln ist hervorragend. Ich bin beeindruckt! Coverfoto: THE TOMB OF LIGEIA. Mehr zum Buch: die-rebellion-des-unmittelbaren