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15. Februar 2019

Regisseurinnen der DEFA

„Sie“ – so der Titel dieser beeindruckenden Publikation – das sind die Regisseurinnen der DEFA, die in 46 Jahren für diese Firma Spiel-, Dokumentar-, Kurz- oder Animationsfilme realisiert haben. Es waren insgesamt 63. Sie werden in alphabetischer Reihenfolge porträtiert. Natürlich kenne ich, weil mich die DEFA immer interessiert hat, viele Namen, zum Beispiel Iris Gusner, Karola Hattop, Barbara Junge, Helke Misselwitz, Gitta Nickel, Ingrid Reschke, Ingrid Sander, Elke Schieber (aber mehr als Filmhistorikerin), Evelyn Schmidt, Sibylle Schönemann, Annelie Thorndike, Tamara Trampe, Petra Tschörtner, Hannelore Unterberg. Aber die Mehrzahl ist mir gänzlich unbekannt. Vier Jahre wurde für dieses Buch recherchiert, das Herausgeberduo Cornelia Klauß und Ralf Schenk hat 19 Autorinnen und Autoren für die Textmitarbeit gewonnen, darunter Barbara Felsmann, Jan Gympel, Günter Jordan, Claus Löser, Dorett Molitor, Anke Westphal. Elf Porträts stammen von Connie Klauß, sechs von Ralf Schenk. Die Porträts haben einen Umfang von einer bis sieben Seiten, angefügt ist jeweils eine Filmografie, in der neben der Regie auch andere Funktionen aufgelistet sind. Bei den Recherchen hat Johannes Roschlau sehr aktiv mitgewirkt. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist ideal: synchron mit der Retrospektive der Berlinale über die Perspektiven von Filmemacherinnen in Deutschland von den 60er bis in die 90er Jahre. Der Retro-Titel „Selbstbestimmt“ war für die Regisseurinnen der DEFA allerdings die seltene Ausnahme. Zwei DVDs mit 18 Filmen sind der Publikation beigefügt, neben vielen Kurzfilmen enthalten sie die Spielfilme KENNEN SIE URBAN? von Ingrid Reschke und ISABEL AUF DER TREPPE von Hannelore Unterberg. Coverfoto: Helke Misselwitz und Kameramann Thomas Plenert bei den Dreharbeiten zu HERZSPRUNG (1992), fotografiert von Helga Paris. Mehr zum Buch: http://www.bertz-fischer.de/sie.html