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19. Januar 2019

Carl Raddatz

Auf diese Biografie haben wir schon eine Weile gewartet. Renata Helker porträtiert den Schauspieler Carl Raddatz (1912-2004), sieht ihn als „Melancholischen Realisten“ und präsentiert ihre Recherchen über seine Arbeit im Theater und im Film in einem sehr lesens-werten Text, der mit Fotos und Dokumenten angereichert ist. In 44 Kinofilmen hat Raddatz zwischen 1938 und 1975 vor der Kamera gestanden, zwiespälti-gen und interessanten NS-Filmen, wichtigen Nachkriegsfilmen. Für mich ist UNTER DEN BRÜCKEN (1944/45) sein schönster Film. 33 Regisseure haben mit ihm zusammengearbeitet, darunter Karl Ritter, Helmut Käutner und Rolf Thiele (je 3 Filme), Veit Harlan, Fritz Kirchhoff, Hans Müller und Eugen York (je 2). Seine Präsenz im Theater dauerte von 1931 (Nationaltheater Mannheim) bis 1988 (Renaissance-Theater Berlin). In den 1960er Jahren habe ich ihn häufig auf der Bühne des Schiller- und Schloßpark-Theaters gesehen, einmal als Hauptmann von Köpenick (1964); er hatte eine große Präsenz. Das Buch ist eine beeindruckende Würdigung der Arbeit dieses Schauspielers. Coverabbildung: Raddatz als Ernst Abbe in MADE IN GERMANY – EIN LEBEN FÜR ZEISS (1954). Mehr zum Buch: buch.php?ID=545