Aktuelles
15. Januar 2019

Archive dekolonialisieren

Der Band dokumentiert die Bei-träge zu einem Symposium, das im Oktober 2017 an der Hoch-schule für Bildende Künste in Hamburg stattgefunden hat. Das Thema ist äußerst aktuell: einerseits geht es um die Funk-tion der Archive in der digitalen Zeit, anderseits um den Umgang mit kolonialen Beständen in den ethnografischen Sammlungen. Die 17 Texte sind alle sehr inter-essant. Zwei thematisieren den Film. Eva Knopf hat sich auf die Suche nach dem afrikanischen Kolonialsoldaten Mohamed Husen begeben, der in den 1930er und 40er Jahren Statist beim deutschen Film war. Ihr Dokumentarfilm MAJUBS REISE (2013) informiert darüber. Die Filmwissenschaftlerin Cornelia Lund hat Entdeckungen in den Filmarchiven „Instituto Nacional do Cinema e Audiovisual da Guiné-Bissau“ und im „Palestininan Film Unit“ gemacht, die sie in ihren Filmen OFF FRAME AKA REVOLUTION UNTIL VICTORY (2016) und SPELL REEL (2017) dokumentiert. Aber auch andere Beiträge sind außerordentlich lesenswert, zum Beispiel der Text „Fragen zur Kolonialität der europäischen Ästhetik“ von Ruth Sonderegger. Das Buch hat aus meiner Sicht eine große Bedeutung für die aktuelle Diskussion. 19 Autorinnen, 4 Autoren. Mehr zum Buch: archive-dekolonialisieren/