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27. November 2018

Viele untote Körper

Eine Dissertation, die an der Universität Erfurt entstanden ist. Peter Schuck hat dafür alles nur Denkbare „Über Zombies der Literatur und des Kinos“ gelesen und gesehen. Mit 650 Seiten ist daraus ein Opus Magnum geworden. Es geht um lebende Leichen, um Untote. Der (mir) bekannteste Film ist in diesem Zusammenhang NIGHT OF THE LIVING DEAD (1968) von George A. Romero. Die jüngere Generation ist mit dem Thema durch den Film 28 DAYS LATER (2002) von Danny Boyle und die Serie THE WALKING DEAD (ab 2010) vertraut. In der Literatur ist offenbar der Reisebericht „The Magic Island“ von William Seabrook ein Schlüsseltext. In zehn Kapiteln wird das Thema erschlossen, sie handeln von Versklavung, Rebellion und Okkupation, von verrotteten Hirnen und unblinden Augen, von Zombiefallgeschichten, Zombieapokalypsen, Archiv-Apokalypsen, Found Footage, von Infektion, Immunreaktion und Zombifikation, von Zombiegesten (Greifen, Stolpern, Rennen, Zucken) und von der Gemeinschaft der Zombies („Unbecoming“). Der wissenschaftliche Anspruch ist hoch, die Fußnoten summieren sich auf 2.374. das Quellenverzeichnis umfasst 30 Seiten. Ich habe das Buch in Ausschnitten gelesen, die Filmanalysen sind in den Formulierungen sehr konkret und erscheinen mir stimmig, und ich bin sicher, dass der Band für Zombiefilmfans unverzichtbar ist, egal ob sie zur Romero- oder zur Boyle-Fraktion gehören. Kleine Abbildungen in akzeptabler Qualität. Das Coverfoto stammt aus der Serie VIVA BERLIN! (2011). Mehr zum Buch: viele-untote-koerper/