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06. August 2018

Von Chefinnen und Prinzessinnen

Antonia Roeller hat an der UCLA in Los Angeles studiert und ist seit zehn Jahren als Autorin und Übersetzerin in Berlin tätig. Im Verlag Master School Drehbuch hat sie jetzt zwei Essays über Frauenfiguren in Film und Fernsehen publiziert. Im ersten geht es um Chefinnen. Sind sie karrieresüchtig, machtversessen, einsam? Zwei Filme (WORKING GIRL von Mike Nichols, 1988, und THE DEVIL WEARS PRADA von David Frankel, 2006) sowie diverse Fernseh-serien (DAMAGES, BORGEN, DANNI LOWINSKI) sind ihre Beispiele. Einiges, so ihr Resümee, hat sich seit WORKING GIRL zum Besseren entwickelt, aber es ist noch viel zu tun. Im zweiten Essay werden Märchenfilme untersucht. Es geht um Schönheit (in den Schneewittchen-Filmen MIRROR MIRROR von Tarsem Singh und SNOW WHITE AND THE HUNTSMAN von Rupert Sanders), um finanzielle Absicherung (in der Froschkönig-Verfilmung THE PRINCESS AND THE FROG von Ron Clements und John Musker), um die Mutterrolle (in der Rapunzel-Verfilmung MALEFICENT von Robert Stromberg), um die Patchworkfamilie (in der Aschenputtel-Verfilmung EVEN AFTER. A CINDERELLA STORY von Andy Tennant), um die Selbstbestimmung (in der Schneekönigin-Verfilmung FROZEN von Chris Buck und Jennifer Lee). Roellers Resümee: „Die jüngsten Märchenverfilmungen zeigen Heldinnen, die nicht auf die Erlösung durch einen Prinzen warten“. Interessante Lektüre. Mehr zum Buch: unternehmen/edition