Aktuelles
20. August 2018

Luzifers Leinwand

Sie verkörpern das absolut Böse im Film, man nennt sie Teufel, Luzifer, Satan, Mephisto, sie können auch als Vampire in Erscheinung treten, sind eng mit den Genres Horror, Thriller, Fantasy, aber auch mit der Komödie verbunden und meist männlichen Geschlechts. Der Musiker, Autor und Filme-macher Nikolas Schreck be-schäftigt sich in einem Buch „Luzifers Leinwand“ mit dem Teufel in der Filmgeschichte. Dem Prolog („Sturz in die Nacht“) und einem Gesamt-überblick („Der Teufel hinter den Spiegeln“) folgen acht chronologisch geordnete Kapitel, „Der stumme Satan (1913-1929), „Dämonen der Depression“ (1930er Jahre), „Der Krieg ist die Hölle“ (1940er Jahre), „Antichrist im Atomzeitalter“ (1950er Jahre), „Sympathy for the Devil“ (1960er Jahre), „Flut und Ebbe“ (1970er Jahre), „Die Abgründe der Reagan-Ära“ (1980er Jahre), „Selbst die Hölle hat ihre Helden“ (1990er Jahre) und ein Epitaph: „#Teufel 2.0: Das neue dunkle Zeitalter“. Der Autor hat eine große Affinität zu diesen Filmfiguren, seine Filmbe-schreibungen lesen sich gut, seine Bewertungen sind nachzuvollziehen. Besonders gefallen haben mir die Passagen über DER STUDENT VON PRAG (1913), NOSFERATU (1922), THE BLACK CAT (1934), THE SEVENTH VICTIM (1943), ROSEMARY’S BABY (1968) und THE NINTH GATE (1999). Die amerikanische Ausgabe des Buches („The Satanic Screen“) ist 2001 erschienen, sie wurde jetzt im Zusammen-hang mit der Übersetzung aktualisiert. 368 Seiten, mit Abbildungen in guter Qualität. In seinem Wissen ist der Autor Selbstversorger, es gibt keinen einzigen Hinweis auf Sekundärliteratur. Das kann man auch mit Respekt registrieren. Ein Nachteil des Bandes: es fehlt ein Register der Namen und Titel. Mehr zu Nikolas Schreck und zum Buch: http://www.nikolasschreck.guru