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21. Juli 2018

Golzow Forever

Eine Dissertation, die an der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden ist. Ulrike Häußer untersucht darin die Langzeit-dokumentation DIE KINDER VON GOLZOW von Winfried und Barbara Junge als Beitrag zur Debatte über den Umgang mit der DDR-Vergangenheit. Ein eigenes Kapitel ist zunächst der Geschichte des DEFA-Doku-mentarfilms gewidmet, von den Anfängen unter Kurt Maetzig bis zum Ende der DEFA 1992. Es folgt eine „Ortsbegehung Gol-zow“, die die Autorin 2011 mit dem Bürgermeister Klaus-Dieter Lehmann unternommen hat. Eingefügt sind Zitate aus dem „Feldforschungstagebuch“. Der Regisseur Winfried Jungen (*1935) wird mit einer Werkbiografie porträtiert. Im Mittel-punkt der Arbeit steht natürlich die Langzeitdokumentation selbst, die vom ersten Kurzfilm, WENN ICH ERST ZUR SCHULE GEH’… (1961), bis zum letzten Teil, …DANN LEBEN SIE NOCH HEUTE. BERNHARD UND ECKHARD (2008), detailliert analysiert wird. Es handelt sich um 2.570 Minuten Film. Drei Protagonisten nehmen ausführlich zur Arbeit von Winfried Junge Stellung: Jochen Teich, Gudrun Klitzke und Marieluise Seidel, denen Einzelporträts im Zyklus gewidmet waren. Ihre Anmerkungen sind spannend zu lesen. Sie sind auch in Screen-shots abgebildet. Ein letztes Kapitel des Buches informiert über ver-gleichbare Langzeitdokumentationen in Europa. Das Buch von Ulrike Häußler, kürzlich im Panama Verlag erschienen, ist eine schöne Würdigung der Arbeit von Winfried Junge, die er in der zweiten Phase zusammen mit seiner Frau Barbara realisiert hat. Mehr zum Buch: kinder-von-golzow/