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11. April 2018

Remarque und die Frauen (2)

Im Februar erschien im Benevento Verlag das Buch „Krieg und Liebe“ von Hans Boeters, Untertitel: „Erich Maria Remarque und die Frauen“ (krieg-und-liebe/). Im März wurde im Verlag ebersbach & simon das Buch „Liebe mich!“ von Gabriele Katz publiziert, Untertitel: „Erich Maria Remarque und die Frauen“. Boeters nennt seinen Text einen Roman. Er fiktiona-lisiert die Begegnungen des Schriftstellers mit all den Frauen, die in seinem Leben eine Rolle spielten, und vertraut darauf, dass seine Leserinnen und Leser an atmosphärischen Details interessiert sind, für die es keine Belege gibt. Gabriele Katz hält sich an die Fakten, die sie in Briefen und Tagebüchern vorgefunden hat. Sie hat sehr gut recherchiert, zitiert präzise aus ihren Quellen, konzentriert sich auf das Leben und Werk von Remarque. Im Resultat findet ich ihr Buch sehr viel besser, weil es den politischen Hintergrund, also die Zeit des Ersten Weltkriegs, der Weimarer Republik, des Exils und der Jahre bis zu Remarques Tod 1970, spüren lässt, weil die Arbeitsprobleme des berühmt gewordenen Schriftstellers konkret thematisiert werden und weil das wechselhafte Verhältnis des Protagonisten zu Jutta Zambona, Brigitte Neuner, Ruth Albu, Marlene Dietrich, Ruth Marton, Greta Garbo, Lupe Vélez, Natalie Paley, Sandra Rambeau, Karen Horney und Paulette Goddard – um nur die wichtigsten Namen zu nennen – sensibel und mit gut ausgewählten Zitaten beschrieben wird. Da sich die Autorin auf die Fakten konzentriert und sie nicht fiktional ausschmückt, hat ihr Buch auch nur einen Umfang von 140 Seiten, das ist die Hälfte des konkurrierenden Buches von Boeters. Und: es gibt 15 Abbildungen der wichtigsten Frauen und von Remarque selbst. Fazit: „Liebe mich!“ steht jetzt in meinem Regal, „Krieg und Liebe“ habe ich der Bibliothek der Kinemathek übergeben. Mehr zum Buch: buecher/liebe-mich