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03. April 2018

Gewalt im Bild

Der Band dokumentiert die Texte einer Ringvorlesung, die im Wintersemester 2016/17 an der Universität Bielefeld statt-gefunden hat. Herausgeber Heinz-Peter Preußer gibt in seiner Einführung einen Über-blick über „Stillgestellte und bewegte, gesehene und imagi-nierte, rezipierte und agierende Gewalt im Bild“. Sieben Beiträge informieren über Gewalt in Bildplakaten im Ersten Welt-krieg, in Panoramen und Schlachtengemälden, in der Malerei und im Computerspiel. Neun Beiträge sind dem Thema „Gewalt im Film“ gewidmet. Horst M. Müller untersucht empirisch-experimentelle Methoden der Verifikation von Gewaltwirkung im Film. Reinhold Zwick richtet seinen Blick auf die christliche Urszene der Gewalt im Jesusfilm: Golgatha. Bei Susanne Kaul geht es um ästhetisierte und medienreflexive Gewaltdarstellungen bei Kubrick, Tarantino und Haneke. Jean-Pierre Palmier reflektiert über Selbstreferenzialisierungs- und Emotionalisierungsstrategien in filmischen Gewaltszenen. Hedwig Wagner beschreibt Fiktionalisierung und Authentifizierung von sexueller Gewalt am Beispiel von TOKIO DEKADENZ (1992) von Ryu Murakami. Angela Koch befasst sich mit der diskursiven Rahmung und visuellen Setzung als konstituierenden Momenten von sexueller Gewalt. Jonas Thode beschäftigt sich mit dem Terrorfilm: „Angst durch gefühlte Gewalt“. Von Rasmus Greiner stammt ein Beitrag über die argentinische Militärdiktatur im Film. Benjamin Moldenhauer untersucht Geschichte, Gewalt und Reflexivität in den Dokumentarfilmen THE ACT OF KILLING von Joshua Oppenheimer und L’IMAGE MANQUANTE von Rithy Pan. Die Lektüre ist überwiegend spannend, gelegentlich drängt sich ein theoretischer Anspruch in den Vordergrund. Mit zahlreichen kleinen Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: 567-gewalt-im-bild.html