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12. Januar 2018

Experimente zwischen Dokumentar- und Spielfilm

Eine Dissertation, die an der Universität Marburg entstanden ist. Philipp Blum untersucht darin beispielhafte Experimente zwischen Dokumentar- und Spielfilm und zieht Schlussfol-gerungen „Zu Theorie und Praxis eines ästhetisch ’queeren’ Filmensembles“. Seine Zugänge zu Genrevariationen zwischen Fakt und Fiktion beginnen mit verschiedenen Definitionen und nutzen den Film VÉRITÉS ET MENSONGES (1973) von Orson Welles, besser bekannt als F FOR FAKE, als Einstieg zum Hauptteil, der jeweils zwei Analysen zu einem Thema verbindet. Um „filmische Erinnerung zwischen Geschichtlichkeit und Phantastik“ geht es in THE FORBIDDEN QUEST (1993) von Peter Delpeut und FORGOTTEN SILVER (1995) von Costa Botes und Peter Jackson. Um „spektakulär spekulierende Reportagen“ handelt es sich bei DIE DELEGATION (1970) von Rainer Erler und OPÉRATION LUNE (2002) von William Karel. „Sich selbst filmende Filme im Film“ sind THE BLAIR WITCH PROJECT (1999) von Daniel Myrick und Eduardo Sánchez und C’EST ARRIVÉ PRÈS DE CHEZ VOUS (1993) von Rémy Belvaux u.a. Die Analysen sind theoretisch gut fundiert In einem letzten Kapitel werden noch die Filme HOTEL VERY WELCOME (2007) von Sonja Heiss und KAMPF DER KÖNIGINNEN (2011) von Nicolas Steiner auf ihren „queeren“ Charakter untersucht. Ein interessanter Beitrag zum Spiel mit der Realität im Film. Mit kleinen Schwarz-weiß-Abbildungen im Text und Farbtafeln im Anhang. Beides in guter Qualität. Band 19 der Reihe „Aufblende“.Mehr zum Buch: dokumentar-und-spielfilm.html