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10. August 2017

Inszenierte Formen von Männlichkeit

Eine Dissertation, die an der Humboldt-Universität in Berlin entstanden ist. Anna Voigt untersucht darin „Fürsorglich-keit und Stabilität männlicher Herrschaft in SIX FEET UNDER“. Diese HBO-Serie wurde in den USA in fünf Staffeln in den Jahren 2001 bis 2005 ausgestrahlt, in Deutsch-land war sie von 2004 bis 2006 auf VOX zu sehen. Die Serie erzählt von der Arbeit und vom Leben der Familie Fisher in Los Angeles, die ein Bestattungs-unternehmen betreibt. Es beginnt mit dem Tod des Vaters Nathaniel bei einem Verkehrsunfall. Seine Söhne Nathaniel jr. und David führen die Firma weiter, es gibt außerdem die Tochter Claire, die Witwe Ruth, den Angestellten Rico und ein Umfeld von Freundinnen und Freunden. Die Autorin beschäftigt sich – nach Klärung der theoretischen Grundlagen – mit den in der Serie dargestellten Krisen, mit den Versuchen ihrer Bewältigung, mit Fantasien und Träumen als Ausweg, mit Fragen der Sexualität (der Sohn David ist schwul), Race, Gesundheit und Alter. Im Zentrum steht dabei die liberale Mittelschicht, die in der Serie großenteils gezeigt wird. Die Beschreibungen und Analysen von Anna Voigt sind präzise, ihre Erkenntnisse gut nachzuvollziehen. Vor allem für Liebhaber der Serie ist dies eine lohnende Lektüre, aber auch an Gender Studies Interessierte sind als Zielgruppe angepeilt. Keine Abbildungen, umfangreiches Literaturverzeichnis. Mehr zum Buch: book/9783658165574