Aktuelles
12. Juni 2017

Indischer Dokumentarfilm

Eine Ph.D.-Arbeit, die an der Bauhaus-Universität Weimar entstanden ist, verbunden mit dem Dokumentarfilm WOMEN’S POLICE STATION. Ulrike Mothes beschäftigt sich in ihrem Text mit Experimenten im zeitgenössischen indischen Dokumentarfilm, der sich deutlich von den Spielfilm-formen unterscheidet. Zunächst werden von der Autorin die spezifischen Arbeitsbedin-gungen und die Rolle der Zensur dargestellt, dann unternimmt sie eine filmgeschichtliche Einordnung. Im zweiten Kapitel definiert sie das „offene“ Erzählen: die semiotische und filmästhetische, Offenheit, die Offenheit der Erzählstruktur und die Kombination struktureller und filmästhetischer Offenheit. Im Mittelpunkt stehen dann vier Filmbeispiele, die genauer analysiert werden: THERE IS SOMETHING IN THE AIR (2011) von Iram Ghufran, STRAIGHT 8 (2005) von Ayisha Abraham, IN CAMERA. DIARIES OF A DOCUMENTARY CAMERAMAN (2009) von Ranjan Palits und das BEHIND THE TIN SHEETS-PROJECT von Yashaswini Raghunandan und Ekta Mittal (2009ff). Die Autorin ist bestens vertraut mit der Literatur zum indischen Dokumentarfilm, ihre Analysen sind anschaulich und konkret, so dass man viel über die Filme erfährt, auch wenn man sie nicht gesehen hat. Beeindruckend! Das Coverfoto stammt aus dem Film LAKSHMI AND ME (2007) von Nishta Jain. Mehr zum Buch: offenes-erzaehlen