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26. Mai 2017

100 Jahre Musikvideo

Eine Dissertation, die an der Universität Koblenz-Landau entstanden ist. Martin Lilken-dey klärt zunächst, was ein „Musikvideo“ ist. Er trennt in seiner Begriffsdefinition den technischen Träger (Video) von den vermittelten Inhalten (Musiknummern): „Ein Musik-video ist ein Musikkurzfilm der Unterhaltungsindustrie, in dem ein populäres Musikstück filmisch narrativ, performativ oder assoziativ thematisiert und gleichzeitig hörbar wird.“ (S. 24). So bezieht er auch die ersten industriellen Tonbilder in seine Untersuchung ein, die in vier Hauptkapitel strukturiert ist: Frühgeschichte, Musikkurzfilme nach 1930, Musikkurzfilme im Fernsehen (USA/Europa), Musikkurzfilme im Internet. Beispielhaft sind die drei Musikkurzfilmanalysen des Videos HEROES (1977) von Nick Ferguson mit David Bowie, des Musikkurzfilms THE CHILD (1999) von Alex Gopher und des Videos STAR ESCULATOR (1998) von Oliver Husain und Michael Klöfkorn. Ausführlich werden Filme mit den Beatles, David Bowie, Michael Jackson, Madonna und Elvis Presley gewürdigt. Die Beschreibungen sind konkret und präzise. Natürlich kommen im Text immer wieder die ökonomischen Interessen der Künstler/innen und der Musikproduzenten zur Sprache. Die Recherchen erscheinen mir gründlich, auch wenn ich mich in diesem Bereich wenig auskenne. Zahlreiche Tabellen (zum Beispiel, S. 118/19: Die teuersten Musikkurzfilme), keine Abbildungen aus Filmen. Mehr zum Buch: 100-jahre-musikvideo