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26. April 2017

Frühes Kino in Deutschland

2017.Frühes KinoEine Dissertation, die an der Universität Trier entstanden ist; Doktorvater und Erstgutachter war Martin Loiperdinger. Andrea Haller erweitert in ihrer Untersuchung zwei Basiswerke zum frühen deutschen Kino: „Frühe deutsche Kinemato-graphie. Formale, wirtschaft-liche und kulturelle Entwick-lungen 1907-1912“ von Corinna Müller (Stuttgart, Weimar 1994) und „Unheimlichkeit des Blicks. Das Drama des frühen deut-schen Kinos“ von Heide Schlüpmann (Basel, Frankfurt a.M. 1990). Sie analysiert zeitgenössische Quellentexte von Filmfach-zeitschriften und bezieht speziell Frauen- und Modezeitschriften in ihre Untersuchung ein. Der erste Teil unternimmt eine historische und theoretische Einordnung von Programmformat und weiblichem Publikum für die Zeit von 1905 bis 1910, der zweite Teil handelt von der Ansprache und Vereinnahmung des weiblichen Publikums in den Jahren 1911 bis 1918. Vier spezielle Kapitel erzählen „Geschichten aus dem Kino“: Die Frau und ihr Liebhaber – Unmoral, Delinquenz und Krankheit – „Flimmeritis“ – Der verlorene Sohn. Der theoretische Anspruch der Arbeit wird konkretisiert durch eine empirische und diskursive Erfassung. Ein Fokus ist auf die gezeigten Programme in Mannheim und Trier gerichtet. Natürlich spielt auch die frühe Dissertation von Emilie Altenloh „Zur Soziologie des Kino. Die Kino-Unternehmung und die sozialen Schichten der Besucher“ (Jena 1914) eine große Rolle. Besonders interessant finde ich das letzte Kapitel: „Frauen, Krieg und Kinoprogramm 1914-1918“. Mit zahlreichen Abbildungen in guter Qualität. Band 24 der Schriftenreihe „Filmgeschichte International“, die von Uli Jung herausgegeben wird und im Wissenschaftlichen Verlag Trier erscheint. Mehr zum Buch: www.wvttrier.de/