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29. Dezember 2016

Zwischen Flamenco und Charleston

2016-zwischen-flamencoEine Dissertation, die an der Universität Bonn entstanden ist. Sie untersucht an ausgewählten Beispielen den „Tanz in Litera-tur, Stummfilm und Malerei im Spanien der Moderne“, also in der Zeit zwischen 1900 und 1950. Ein umfangreiches Kapi-tel ist zunächst der Bedeutung des Tanzes und seiner histori-schen Entwicklung in Spanien gewidmet. Speziell dem Fla-menco gilt eine besondere Aufmerksamkeit, weil er – aus Andalusien kommend – sowohl auf der Bühne wie als Volkstanz sehr populär ist. Im Bereich der Literatur konzentriert sich Franz Reza Links auf den Tanz im Werk von Federico Garcia Lorca (1898-1936), in seinen Gedichten und Theaterstücken. Das Kapitel über den Tanz im spanischen Stummfilm ist mit über 100 Seiten das umfangreichste des Bandes. Sehr interessant sind die generellen Vorüberlegungen über das Verhältnis von Tanz und Film in der Zeit der Medienumbrüche zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zwei Filme werden dann detailliert analysiert, beide stammen aus dem Jahr 1927: EL NEGRO QUE TENÍA EL ALMA BLANCA von Benito Perojo nach einem Roman von Alberto Insúa (über die Konflikte eines Tanzpaares in Madrid) und FRIVOLINAS von Arturo Carballo (über die Konflikte zwischen Vater und Tochter in der Revueszene von Madrid). Der Film von Carballo wird vom Autor in der Darstellung des Tanzes als komplexer eingeschätzt. Das dritte Kapitel handelt vom Tanz in der Malerei und richtet den Blick auf den Tänzer und Choreographen Vicente Escudero (1888-1980), der auch als Maler und Zeichner tätig war. Es gibt im Text natürlich zahlreiche Querverweise in die zeitgenössische Malerei. 838 Quellenangaben und Fußnoten sichern den Text wissenschaftlich ab. Die Filmstills und Abbildungen sind in der Qualität grenzwertig. Mehr zum Buch: zwischen-flamenco-und-charleston?c=738