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05. Dezember 2016

Im Banne der roten Hexe

2016-im-banne-rote-hexeWerner Dütsch war mehr als drei Jahrzehnte Film-redakteur beim WDR und hat dort hervorragende Arbeit geleistet. In dem Buch „Im Banne der roten Hexe“ erinnert er sich an seine Kindheit und Jugend, vor allem an die Filme, die er damals gesehen hat. Er ist Jahrgang 1939, also ein Jahr jünger als ich, in Düsseldorf geboren, aufgewachsen in Hüls, das später mit Marl fusioniert wurde. Die Kinos dort, das Deli, das Germania, das Viktoria (mit der Platzanweiserin Edith, die ihm „wohl-gesonnen“ war), das Loe-Theater, haben ihn filmisch sozialisiert. Die Kapitel des Buches sind kurz, sie wirken assoziativ und handeln unter anderem von der Schwierigkeit, Geld für den Kinobesuch zu beschaffen, vom Western, von Republic und Gloria, vom katholischen Filmdienst, vom Wasser in Marl und im Film, von Ölfilmen, einem Zauberkünstler, Duellen, Farbe und Schwarzweiß, Helmut Käutner, Montgomery Clift, Lars Ekborg, James Dean, Donald Crisp, Errol Flynn und Gary Cooper, von dem Wort „Jude“, vom Neorealismus, von Überblendung, Jazz, Filmbüchern, einer Reise nach Paris, der Zeitschrift Filmkritik, Filmclubs, Eva M. J. Schmid (der Leiterin des Filmclubs in Recklinghausen), Eisenstein, Hitchcock und der Tatsache, dass fast alle Filmtitel im Buch die deutschen Verleihtitel sind, weil sie so in Erinnerung geblieben sind. Der Film DIE KINDER VON MARA MARA blieb für Werner Dütsch leider nur ein Versprechen, er hat ihn damals nicht gesehen. Für mich gehörte er – 1949 im „Capitol“ in Dahlem – zu den frühesten Filmen in meinem Leben. Der Film IM BANNE DER ROTEN HEXE (Titelcover) hieß im Original WAKE OF THE RED WITCH, die Hauptrollen spielten John Wayne und Gail Russell, auch ihm ist ein Kapitel gewidmet. „Kino als Lebensmittel“ heißt dieses wunderbare Buch im Untertitel. Ich hoffe sehr, dass es eine Fortsetzung gibt. Mehr zum Buch: 80177pi0