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28. Oktober 2016

Ästhetische Emotion

6556-1 Knaller„Formen und Figurationen zur Zeit des Umbruchs der Medien und Gattungen (1880-1939)“ heißt der Untertitel der Publi-kation, die von Susanne Knaller und Rita Rieger herausgegeben wurde. Sie enthält 14 Texte in drei Kapiteln: 1. Theoretisierung ästhetischer Emotion (mit dem lesenswerten Beitrag von Nicola Gess über Poetiken des Staunens im frühen 20. Jahrhundert – Brecht, Sklovskij und Benjamin, ihre Theorien der Verfremdung). 2. Emotion als Movens und Medium des Schreibens (mit dem beeindruckenden Text von Mandy Becker „Im Wartesaal: Zu einer epochenspezifischen Stimmung der Weimarer Republik“ – er beschäftigt sich mit Kurt Tucholsky, Siegfried Kracauer, Erich Kästner, Vicky Baum und Irmgard Keun und lässt den Film nicht außer Betracht). 3. Zur Reziprozität von Kunstformen, technischen Medien und Emotion. Hier sind vier Beiträge zu lesen. Bei Hermann Kappelhoff und Matthias Grotkopp geht es um medienästhetische Neuordnungen des Verhältnisses von Affektivität und sozialer Lebenswelt bei Eisenstein und Vertov. Sabine Flach richtet den Blick auf die Avantgarde als Laboratorium der Wahrnehmung („Fühlen, Wahrnehmen, Denken“). Elisabeth Fritz erinnert an schockierende Bilder in der Zeitschrift Documents und das Erkenntnispotential des Zufalls. Von Anke Hennig stammt ein interessanter Beitrag über „Die Kinoidee Osip Briks und das ‚emotionale Szenarium’“, der die Rolle des Drehbuchs problematisiert. Abbildungen enthält nur der Beitrag über Documents. Ein interessanter Sammelband. Mehr zum Buch: Aesthetische_Emotion/