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06. Juli 2016

Kalanag

2016.KalanagAls Zauberer „Kalanag“ hat er international Karriere gemacht. Aber parallel war Helmut Schreiber (1903-1963) im Filmgeschäft tätig, in Berlin und in München, als Aufnahmeleiter, Produk-tionsleiter, Produzent, gelegentlich auch als Regisseur. Rolf Aurich hat für die Filit-Reihe des Verbrecherverlages eine Biografie über ihn geschrieben: über seine Tätigkeiten in den zwanziger Jahren, als er noch mit dem Filmarchitekten Max Heilbronner befreundet war, über seine Affinität zum National-sozialismus, über seine engen Verbindungen zur Bavaria und manche Widersprüche auf dem Weg zur Entnazifizierung. Auch wenn die Zauberei und Schreibers Rolle bei der Herausgabe der Zeitschrift Magie immer wieder zur Sprache kommen, im Mittelpunkt des Buches steht die Filmarbeit. Besonders interessant finde ich Aurichs Informationen zu den ALRAUNE-Filmen von Henrik Galeen und Richard Oswald, zu Hans H. Zerletts Filmen TRUXA, ES LEUCHTEN DIE STERNE und ROBERT UND BERTRAM und vor allem zu Schreibers Tätigkeit bei der Bavaria. Hier konnten vom Autor u.a. die Protokolle der Dramaturgischen Besprechungen ausgewertet werden. Ergiebig waren auch die Entnazifizierungsakten beim Bundesarchiv und der Helmut Schreiber-Nachlass im Zentrum für Zauberkunst in Nottuln-Appelhülsen. Als fragwürdig erweist sich natürlich Kalanags Autobiografie „Der Magier erzählt sein Leben“ (Hamburg 1962). Der Anhang enthält eine Filmografie. Das Buch ist hervorragend recherchiert und spannend zu lesen. Mehr zum Buch: book/detail/834