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29. April 2016

Mythos und Film

untitledFür die Mythenbildung ist der Film ein wirksames Medium. In zehn umfangreichen und sehr reflektierten Textbeiträgen wird das in einem kürzlich im Universitätsverlag Winter erschienenen Band, herausge-geben von Vincent Fröhlich und Annette Simonis, vor Augen geführt. Vincent Fröhlich (Marburg) eröffnet die Mythen-reise mit einem Beitrag über „Persönliche Mythologie und subjektiv-imaginative Momente im Werk des Hollywood-Regisseurs Michael Mann“. Es folgt Matthias Bauer (Flensburg) mit „Legendenbildung und Mythenkritik vor und in LAWRENCE OF ARABIA von David Lean“. Bei Laura Zinn (Gießen) geht es um die mythisch-religiöse Semantisierung des Musikers im Spielfilm. Ihre Beispiele sind THE DOORS, BEYOND THE SEA, RAY, WALK THE LINE, ELVIS, I’M NOT THERE, HILDE und ZEITEN ÄNDERN DICH. Gero Guttzeit (Gent) untersucht Figurationen des Ödipus-Mythos in Martin Scorseses SHUTTER ISLAND, Annette Simonis (Gießen) Figurationen der Melancholie und des Mythos in Lars von Triers MELANCHOLIA. Marijana Erstic (Siegen) vergleicht Passion und Grablegung Christi bei Caravaggio, Derek Jarman und Tarsem Singh. Matthias Däumer (Mainz) nimmt uns mit auf die Wikingerreise in VALHALLA RISING von Nicolas Winding Refn („Und im Hintergrund lauert die Ratio“). Maren Scheurer (Frankfurt am Main) beschäftigt sich mit dem Mythos der Psychoanalyse in den Filmen von Woody Allen, vor allem in ANOTHER WOMAN. Fabian Stein (Gießen) konkretisiert dromologischen Mythos und motorsportlichen Erinnerungsort in LES MANS von Lee H. Katzin mit Steve McQueen. Den Abschluss macht Jason Archbold (Sydney) mit einem relativ kurzen Text über 28 DAYS LATER von René Girard („The Zombification of Violence“). Mit Abbildungen in akzeptabler Qualität. Mehr zum Buch: Mythos_und_Film/