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06. November 2015

Programmentscheidungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen

2015.ProgrammentscheidungenEine Dissertation, die an der Universität Bonn entstanden ist. Charlotte Echterhoff stellt die Frage, ob die öffentlich-rechtlichen Rundfunk-anstalten auch heute noch ihren Programm-auftrag erfüllen. Zugespitzt: „Qualität vs. Quote“ oder „Öffentlich-keit vs. Publikum“. Was war die Gründungsidee der Öffentlich-Rechtlichen und welche Veränderungen gibt es insbesondere seit der Dualisierung 1984? Natürlich wird die Quote als Kriterium für Programmentscheidungen in Frage gestellt. Ein interessanter Exkurs führt nach England, zur Qualitätsbestimmung in der BBC anhand des „Public Value“. Dem ersten Teil der Arbeit, einer relativ differenzierten historischen Darstellung bis in die Gegenwart, folgen ein empirisch-analytischer Teil mit Leitfaden-Interviews zu Kriterien für Programmentscheidungen (Programmschema, rechtlicher Rahmen, Konkurrenz, Protagonisten, öffentlich-rechtliches Profil, Zuschauer, Gesellschaft, individueller Anspruch) und die Interpretation des Kriterienkatalogs. Zu den Programmverantwortlichen, die für Interviews zur Verfügung standen, gehörten der ARD-Programm-direktor Volker Herres und der Leiter der ZDF-Hauptabteilung Programmplanung, Martin Berthoud. Das methodische Vorgehen wird von der Autorin ausführlich begründet, interessant sind vor allem die Zitate der Programmverantwortlichen, die am Ende des Bandes noch einmal aufgereiht sind. Mit umfangreicher Bibliografie, ohne Abbildungen. Mehr zum Buch: product=25356