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02. Oktober 2015

Sounds of Hollywood

2015.Sounds HollywoodDaniel Hope (*1974) ist ein britischer Geiger und Schriftsteller. In seinem ersten Buch, „Familien-stücke“ (2007), beschreibt er die Spurensuche nach seinen Urgroßeltern in Berlin. In seinem neuen Buch erzählt er, „Wie Emigranten aus Europa die amerikanische Filmmusik erfanden“. Diesmal führte ihn seine Spurensuche nach Hollywood. In elf Kapiteln geht es um die Komponisten Franz Waxman, Werner-Richard Heymann, Friedrich Hollaender, Kurt Weill, Arnold Schönberg, Erich Wolfgang Korngold, Max Steiner, Hanns Eisler und André Previn. Es sind vor allem Exil-Geschichten, die der Autor (unterstützt von Wolfgang Knauer) vermittelt. Nur Steiner war schon 1929 nach Amerika ausgewandert, alle anderen (außer Previn, der eher zur darauf folgenden Generation gehört) sind aus Hitler-Deutschland geflohen und haben mit unterschiedlichem Erfolg für die Studios in Kalifornien gearbeitet. Hope erzählt mit großer Empathie, zitiert aus den vielen Gesprächen, die er mit den Nachkommen der Komponisten geführt hat, mischt Anekdoten mit seriös recherchierten Fakten und leistet einen Beitrag zur Erinnerungskultur. Zu seinen Schwächen gehören häufige Redundanzen und eine oft nervende Sprunghaftigkeit. Immer wieder begibt er sich auf Umwege und Nebenschauplätze, wenn man an der Kontinuität einer Geschichte interessiert ist. Seine Stärken sind die Schilderung emotionaler Momente und die Nähe zum Thema: der Musik. Coverfoto: der Autor, fotografiert von Margaret Malandruccolo. Mehr zum Buch: sounds-of-hollywood.html