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09. Oktober 2015

Brigitte Desalm

2015.Desalm größerÜber zwanzig Jahre hat sie das Film-Ressort beim Kölner Stadt-Anzeiger geleitet. Ihre Kritiken, Kommentare und Porträts waren klug, sensibel und offen für neue, positive Entwicklungen. Sie liebte das Kino. Als Brigitte Desalm am 12. Dezember 2002 starb, war ich – wie all ihre Freundinnen und Freunde – sehr traurig. Ihren Blick, ihre Stimme, ihr Engagement für den Film habe ich seither nie vergessen. In der Reihe „Film & Schrift“ ist jetzt ein Band mit 108 Texten aus dem Stadt-Anzeiger und aus der Zeitschrift Steadycam erschienen, die uns noch einmal ihren großen Denkhorizont, ihre differenzierte Wahrnehmung und ihr beeindruckendes Formulierungsvermögen vor Augen führen. Die Auswahl der Texte stammt von zwei vertrauten Freunden von Brigitte: von Thomas Koebner und seinem Sohn Sascha. Ihnen sind auch die beiden Einleitungstexte zu verdanken: „Zur Erinnerung an Brigitte Desalm“ von Thomas Koebner und „Mit Brigitte Desalm im Kino“ von Sascha Koebner. Drei Filmkritiken haben mir beim Wiederlesen besonders gut gefallen: über E.T. von Steven Spielberg („Freund vom andern Stern“), über PULP FICTION von Quentin Tarantino („Ein Zombie des Kinos“) und über LOLA RENNT von Tom Tykwer („Wettlauf mit der Zeit“) – aber ich könnte natürlich noch viele andere nennen. Drei Porträts haben mich noch einmal besonders beeindruckt: ihr Text zum 100. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Stadt-Anzeiger („Mit Licht und Bewegung malen“), zum 100. Geburtstag von Fritz Lang, ebenfalls aus dem Stadt-Anzeiger („Lust an den sprechenden Bildern“) und ihr Porträt von Michelangelo Antonioni in Steadycam („Verführerische Unschärfe“). Ich freue mich sehr, dass dieses Buch erscheinen konnte. Mehr zum Buch: VeGWCxyWFgs