29. Juli 2015
DER WEISSE HAI revisited
Vor 40 Jahren, im Sommer 1975, hatte der Film JAWS (deutsch: DER WEISSE HAI) in den USA Premiere. Es war der zweite Kinofilm des damals 28jährigen Steven Spielberg, die Produk-tionskosten sollen rund acht Millionen Dollar betragen haben, eingespielt hat er 470 Millionen. Ein Blockbuster. Wieland Schwanebeck hat jetzt bei Bertz + Fischer ein Buch herausgegeben, in dem die vielfältige Bedeutung des Films in 21 Textbeiträgen untersucht wird. Die sieben Hauptkapitel heißen „Die Filmmaschinerie“, „(Film-)Geschichtliche Kontexte“, „Gattungsfragen“, „Räumliche Aspekte“, „Tiefenblicke“, „Das Tier und wir“ und „Nachwirkungen“. Ich nenne – auch wenn das eigentlich ungerecht ist, weil die meisten Beiträge sehr interessant sind – einige Texte, die mich besonders beeindruckt haben: die Einführung des Herausgebers, die Überlegungen von Felix Lempp zu Making-ofs und ihren Erzählstrategien, die Annäherung von Michael Hiemke an die Filmmusik von John Williams (mit dem Schulexperiment einer Neuvertonung der Schlüsselszene), die Spurensuche von Schwanebeck nach den Verbindungen zwischen Alfred Hitchcock und dem WEISSEN HAI, die Verortung von JAWS im Tierhorrorfilm von Marcus Stiglegger und im Katastrophenfilm von Michael Flintropp, die Anmerkungen von Stefan Jung zu Spielbergs Erzählgeographie („Suburbia vs. Exurbia“), die psychoanalytische Lesart mit dem Blick auf spezifisch amerikanische Traumata von Elisabeth Bronfen, die Rekonstruktion der Hai-Mensch-Beziehung von Tabea Weber, die Beschreibung der Fortsetzungen von JAWS von Kathleen Loock. Eine interessante Publikation. Viele Abbildungen in hoher Qualität. Mehr zum Buch: weissehai.html