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02. Juni 2015

Hollywood Goodbye!

2015.BlankRichard Blank (*1939) ist promovierter Philosoph (sein Lehrer war Ernesto Grassi), erfahrener Filmemacher (er hat Dokumentarfilme, Fernsehfilme und Kino-Spielfilme gedreht), vielseitiger Autor (zu seinen Publikationen gehören ein Roman und Bücher u.a. über Bernhard Wicki, über Schauspielkunst in Theater und Film, über die Geschichte des Filmlichts, über die Veränderungen der Filmdramaturgie), gefragter Dozent (seine Seminare und Workshops an Filmhochschulen sind sehr beliebt) und ein meinungsfreudiger Künstler. Er polemisiert gern – und mit Recht – gegen die Dominanz des aktuellen Hollywood-Kinos, das seit dem Ende von New Hollywood, also seit rund dreißig Jahren, nicht mehr viel zu künstlerischer Innovation beigetragen hat, aber immer noch große Macht ausübt und beispielgebend sein will. Blanks Plädoyer für eine eigenständige, von Hollywood unabhängige Filmkunst ist eine Passage vorzugsweise durchs europäische Kino, erinnert an die Bedeutung von Max Ophüls, Jean-Luc Godard oder David Lynch, die vor allem durch ihre Regelverletzungen berühmt geworden sind. Blank ärgert sich über die vielen Drehbuch-Ratgeber, die weltweit verbreitet werden und ihre Dramaturgien zur Norm machen wollen. Mit vielen Filmbeispielen weist er in eine andere Richtung: sich unabhängig zu machen von einer Vorherrschaft. 100 Seiten, die man mit Gewinn lesen kann. Mehr zum Buch: 349-Hollywood_Goodbye.html