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07. Mai 2015

Western global

2015.WesternWestern – das ist das amerikanische Filmgenre schlechthin, auch wenn er in den letzten Jahren an Bedeutung verloren hat. Der erste Western war THE GREAT TRAIN ROBBERY (1903). Und die schönsten Western sind für mich die Filme von John Ford. Seit den 1960er Jahren gibt es den Italowestern. Und Thomas Klein durfte, finanziert von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft, die Globalisierung des Western auch in anderen Ländern untersuchen. Sein Länderfokus waren vor allem: Mexiko, Australien, Brasilien, Japan. Im mexikanischen Kino sind es die Revolutionsfilme, im australischen Kino die Bushranger-Filme, im brasilianischen Kino die Cangaceiro-Filme, im japanischen Kino die Samurai-Filme, die eine Affinität zum Western haben. Zunächst beschäftigt sich Klein mit den Western-Stereotypen im kulturellen Kontext. Dann untersucht er die Folgen fürs Genrekino im Zusammenhang mit dem Postkolonialismus. Eine dominierende Rolle spielt in diesem Genre die Landschaft. Eine eigene Kategorie sind die Standardsituationen. Ausführlich widmet sich der Autor den nationalen Western-Diskursen in Australien und Lateinamerika. Den größten Raum nehmen aber die bösen Protagonisten ein, die Outlaws und Sozialbanditen. In Australien sind es die „Wild Colonial Boys“, in Mexiko die „Charro-Outlaws“, in Brasilien die „Cangaceiros“, in Argentinien die „Gaucho Outlaws“, in Japan „Ronin“ und „Yakuza“. In diesem Kapitel werden viele Filmbeispiele genannt, die sich auch in den (technisch hervorragenden) Abbildungen wiederfinden. Das Literaturverzeichnis ist umfangreich. Eine beispielhafte Genreuntersuchung. Coverfoto: SUKIYAKI WESTERN DJANGO (2007). Mehr zum Buch: 42&products_id=427