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17. Februar 2015

Gustav Ucicky

786_big_ucicky_u1shop-1Dies ist das erste Buch über den österreichischen Kameramann und Regisseur Gustav Ucicky (1899-1961).  Filmhistoriker verbinden mit seinem Namen Titel aus der Zeit der Weimarer Republik (DAS FLÖTENKONZERT VON SANS-SOUCI mit Otto Gebühr und Renate Müller, YORCK mit Werner Krauß und Gustaf Gründgens, MORGENROT mit Rudolf Forster und Adele Sandrock), aus der Nazizeit (DER ZERBROCHENE KRUG mit Emil Jannings, DER POSTMEISTER mit Heinrich George und Hilde Krahl, HEIMKEHR mit Paula Wessely), aus den 1950er Jahren (BIS WIR UNS WIEDERSEH’N mit Maria Schell und O. W. Fischer, DER KAPLAN VON SAN LORENZO mit Dieter Borsche und Gertrud Kückelmann, DER PRIESTER UND DAS MÄDCHEN mit Rudolf Prack und Marianne Hold). Der Titel der Publikation formuliert eine Ambivalenz: „Professionalist und Propagandist“. Ernst Kieninger nennt ihn in seinem Vorwort einen „Mann ohne Eigenschaften“. Das Filmarchiv Austria hat in das Buch (Umfang: 568 Seiten) viel Arbeit investiert, die Recherchen und Analysen sind beeindruckend, sie wurden von Christoph Brecht, Armin Loacker und Ines Steiner geleistet. Vor allem bei der Lektüre der Analysen spürt man, wie genau die einzelnen Filme gesehen wurden, wie komplex ihre Interpretationen formuliert sind, wie ästhetische und zeitgeschichtliche Fragestellungen in einem Zusammenhang gebracht werden. Immer wieder wird dabei auf die Quellenlage verwiesen, die durch die Zusammenarbeit mit vielen Archiven hervorragend war, aber natürlich auch ihren Grenzen hatte. Texte von Ucicky selbst gibt es wenige. Er hat sich immer im Hintergrund gehalten. Das Kapitel „Persönliches von Gustav Ucicky“ stammt von seiner Witwe Ursula Ucicky: Erinnerungen an Filme, die er für sie formuliert hat, und Auszüge aus Briefen, die er ihr geschrieben hat. Zahlreiche Abbildungen in hervorragender Qualität. Mehr zum Buch: http://filmarchiv.at/ und dann zum Shop.