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09. Januar 2015

Die Kamera als Monster

2014.Kamera MonsterDie bewegliche Kamera im Horrorfilm THE BLAIR WITCH PROJECT (1999), der man einen dokumentarischen Stil unterstellen kann, hat offenbar viel zum Erfolg des Films beigetragen. Steffen Lindinger untersucht in seiner Mainzer Diplomarbeit zunächst den Wirklich-keitsanspruch des Dokumentarfilms, die Rolle der Kamera und die Subversionen des dokumentarischen Modus („Mock-Documentary“ und „Mondo-Film“). Vier Filme des Horrorgenres werden als Vorläufer des BLAIR WITCH PROJECT genauer analysiert: HÄXAN (1922) von Benjamin Christensen, MONDO CANE (1962) von Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi und Paolo Cavara, THE LEGEND OF BOGGY CREEK (1972) von Charles B. Pierce und CANIBAL HOLOCAUST (1979) von Ruggero Deodato. Das letzte Kapitel ist der Weiterentwicklung des „dokumentarischen Horrors“ gewidmet, dem so erfolgreichen BLAIR WITCH PROJECT der beiden ehemaligen Filmstudenten Daniel Myrick und Eduardo Sánchez, dem spanischen Film REC (2007) von Jaume Balagueró und Paco Plaza und der amerikanischen Produktion PARANORMAL ACTIVITY (2009) von Oren Peli. Der Autor ist bei seinen Analysen nah an den Filmen. Das fördert vor allem für Horrorfilm-Fans interessante Erkenntnisse zutage. Mehr zum Buch: aspx?product=22795