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14. Dezember 2014

Film Noir (1): MINISTRY OF FEAR

2014.LangDer Film von Fritz Lang nach einem Roman von Grahame Greene wurde 1943 gedreht. Ray Milland spielt den aus der Nervenheilanstalt entlassenen Stephen Neale, der in eine Kette mysteriöser Ereignisse verwickelt wird, beginnend mit dem Gewinn einer Torte bei einem Volksfest, die ihm gestohlen wird und sich später als Versteck für einen Mikrofilm erweist. Ein angeblicher Bücherkoffer entpuppt sich als Sprengstoff-behäter, der explodiert. Ein Hypnosezirkel ist die Versammlung von Verschwörern. Ein bei einer Séance Erschossener lebt später wieder. Und Stephen Neale hat alle Mühe, sich in diesem Labyrinth zurechtzufinden. Immerhin gewinnt er eine Partnerin, die Sekretärin Carla, gespielt von Marjorie Reynolds, in die er sich verliebt. Die Handlungsorte in London und Umgebung sind in der Regel dunkel oder liegen im Zwielicht. Es herrscht Krieg. Die Kamera von Henry Sharp ist immer auf der Suche nach Kontrasten und verborgenen Geheimnisen. Ein sympathischer Buchhändler erweist sich als Mörder, ein Blinder kann in Wahrheit gut sehen, es gibt nicht eine Wahrsagerin mit Namen Mrs. Ballanes, sondern zwei, die sehr unterschiedlich aussehen. Die Angst vor Nazi-Spionen prägt das Klima des Films. Auch wenn sich Fritz Lang und der Autor Grahame Greene später von dem Film eher distanziert haben: er hat in der Atmosphäre (weniger in der Logik der Handlung) seine großen Vorzüge. Die gerade erschienene DVD von Koch Media ist brillant in der Bildqualität. Das sieht man vor allem, wenn man den englischen Trailer des Bonusmaterials zum Vergleich nimmt. Das Booklet von Thomas Willmann informiert sehr konkret über Produktionshintergründe, Resonanz und die formalen Aspekte des Films. Mehr zur DVD: ministerium_der_angst_dvd/