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08. Juni 2014

SCHONZEIT FÜR FÜCHSE

2014.DVD.SchonzeitEr gehörte zu den Unter-zeichnern des „Oberhaus-ener Manifests“, war einer von vier Söhnen des Film-wissenschaftlers Victor Schamoni und drehte 1965 seinen ersten Spielfilm: SCHONZEIT FÜR FÜCHSE. Peter Schamoni (1934-2011) ist später vor allem mit seinen Künstlerporträts bekannt geworden. Sein Debütfilm lief im Wett-bewerb der Berlinale 1966, Schamoni gewann einen „Silbernen Bären“. Es ist interessant, den Film nach 48 Jahren wiederzusehen. Es gibt ihn jetzt auf DVD. Erzählt werden Generationskonflikte der 1960er Jahre. Ort der Handlung: Düsseldorf. „Er“ und sein Freund Viktor (gespielt von Helmut Förnbacher und Christian Doermer) gehen nur intellektuell auf Distanz zu den Reichen der Stadt. Sie helfen bei der Treibjagd, sie machen sich lustig über die Rituale, aber sie leisten keinen spürbaren Widerstand. Es fehlt ihnen eine Haltung zum Leben. Viktor wandert am Ende nach Australien aus, „er“ wird Journalist, obwohl ihn eigentlich nichts interessiert, worüber er schreiben könnte. Der Film, in Schwarzweiß gedreht wie fast alle Produktionen des „jungen“ (west-)deutschen Kinos, zeigt die damalige gesellschaftliche Realität in interessanten Bildern – an der Kamera stand Jost Vacano. Auch die Musik (Hans Posegga) klingt modern. Zwei junge Frauen werden von Andrea Jonasson und Monika Peitsch verkörpert. Und natürlich ist Willy Birgel als Jagdautor ein Verweis auf alte Zeiten. Die literarische Vorlage („Das Gatter“) stammt von Günter Seuren. Zu den Extras gehören ein 24-seitiges Booklet, der Originaltrailer, ein Bericht über die Dreharbeiten, ein Bericht zur Filmpremiere, der Kurzfilm DIE TEUTONEN KOMMEN (1962) und Erinnerungen von Helmut Förnbacher und Jost Vacano. Mehr zur DVD: php?movie_id=795