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01. Mai 2014

DEFA 1989 – 1992

2014.Last FeaturesReinhild Steingröver, Associate Professor of German and Film Studies an der Eastman School of Music der University of Rochester, leistet mit ihrem Buch „Last Features“ wichtige Erinnerungsarbeit. Es geht um DEFA-Filme der Wendezeit, speziell um die Arbeiten der damals jüngsten, auf die DEFA-Geschichte bezogen vierten Generation. In ihrem ersten Kapitel („On Fools and Clowns or Refusal as Engagement“) stellt die Autorin den Film STEIN von Egon Günther Jörg Foths LETZTES AUS DER DA DA ER gegenüber und gewinnt aus der Kontrastierung interessante Erkenntnisse. Kapitel 2 („DEFA’s Untimely Poets“) porträtiert die Regisseure Ulrich Weiß und Herwig Kipping. Auf den Film BANALE TAGE von Peter Welz, der die Situation von zwei Jugendlichen Ende der 1970er Jahre thematisiert, konzentriert sich das dritte Kapitel („Absurd Endgames“). Besonders differenziert und der Protagonistin zugeneigt ist das Kapitel über Helke Misselwitz („Flight into Reality“), in dem Helkes Filme von WINTER ADÉ über WER FÜRCHTET SICH VORM SCHWARZEN MANN und SPERRMÜLL bis zu HERZSPRUNG gewürdigt werden. Auch dem Dokumentaristen Andreas Voigt und seinen fünf Leipzig-Filmen ist ein lesenswertes Kapitel gewidmet („The Extraordinary in the Ordinary“). Im Schlusskapitel („Asynchronicity in DEFA’s Last Feature“) geht es um Peter Kahane und seinen Film DIE ARCHITEKTEN, der nur mit großer Verzögerung gedreht werden konnte und im Mai 1990 in die Kinos kam. Die Realität war den Menschen da gerade wichtiger als ein Film. Umso interessanter ist es, sich heute mit diesen Filmen als Dokumenten der Zeit zu beschäftigen. Titelfoto aus dem Film DIE ARCHITEKTEN von Peter Kahane (zweite Bildhälfte auf der Rückseite). Mehr zum Buch: viewItem.asp?idProduct=14412