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08. April 2014

Österreichisches Filmmuseum (1)

Layout 1In Wien wird zurzeit der 50. Geburtstag des Österreichischen Filmmuseums gefeiert. Dafür gibt es allen Grund, denn in diesem Haus wird vorbildliche Arbeit geleistet, die Programme sind gut ausgedacht und originell, sie verbinden die Vergangenheit mit der Gegenwart des Films, die Sammlungen wachsen, und die internationale Anerkennung ist enorm. Zum Jubiläum hat sich das Filmmuseum eine dreibändige Festschrift geschenkt, deren Lektüre noch einmal vor Augen führt, was in den fünf Jahrzehnten geleistet wurde. Der erste Band erzählt von der Gründung und Etablierung, vor allem von der schweren Geburt. Zwei Väter haben hier Großes vollbracht: Peter Konlechner (*1936) und Peter Kubelka (*1934). Sie mussten sich in Wien gegen viele Vorbehalte durchsetzen, hatten mit der eifersüchtigen Feindschaft des Österreichischen Filmarchivs zu kämpfen und schafften es dank Energie und Kompetenz, in ihrer Stadt ein interessiertes Publikum an das Haus zu binden und international – zum Beispiel durch die schnelle Aufnahme in den internationalen Filmarchiv-Verband (FIAF) – anerkannt zu werden. Eszter Kondor (*1983) hat über die Gründung des Österreichischen Filmmuseums ihre Magisterarbeit geschrieben und war damit für den ersten Band zur Autorin prädestiniert, zumal sie seit 2009 Mitarbeiterin des Hauses ist. Ihre Recherchen sind bewundernswert, und sie hat die große Begabung, aus all den Aktennotizen, Zeitungsberichten und zum Teil spröden Dokumenten einen höchst lesenwerten Text zu formulieren, in dem man sich nicht zwischen den Fußnoten verirrt. Vorausgesetzt wird natürlich ein Interesse an Kulturpolitik, am Umgang mit Filmgeschichte und etwas Geduld mit den speziellen österreichischen Kommunikationsformen. Mitgearbeitet an der Publikation hat Alexander Horwath, der 2001 Nachfolger von Konlechner und Kubelka als Direktor des Filmmuseums wurde. Mehr zum Buch: 1386672122423#.UvESoOmPJ9M . Morgen folgt die Rezension des zweiten Bandes.