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28. März 2014

Mary Pickfords Locken

2014.Mary Pickfords LockenSie war der größte Star der Stummfilmzeit: das Mädchen mit den Ringellocken. Mary Pickford (1892-1979) drehte 1909 ihren ersten und 1933 ihren letzten Film. Insgesamt waren es weit über 100, anfangs kleine Einakter, später große Dramen. Stefan Ripplinger schreibt in seinem wunderbaren Essay wenig über ihr Leben, aber viel über ihre Rollen und die Erwartungen des Publikums. Die Bruchstelle ist der 21. Juni 1928, als sich Pickford in einem Friseursalon in New York ihr schulterlanges Haar abschneiden lässt und künftig einen „Bob“ trägt. Damit verliert sie die Bindung zu ihren Zuschauern und „die Karriere der meistgeliebten, erfolgreichsten, reichsten, mächtigsten, freiesten, vielseitigsten, sensibelsten und begabtesten Frau der Filmgeschichte“ geht zu Ende. Ripplinger beginnt mit dem Märchen „Rapunzel“, erinnert an den frühen Film WILFUL PEGGY (1910), schlägt den Bogen zu CINDERELLA (1914), würdigt ihren Kameramann Charles Rosher, entschlüsselt die Filme STELLA MARIS (1917) und SUDS (1919), schreibt über die Motive in DADDY-LONG-LEGS (1919) und SPARROWS (1926), knüpft Verbindungen zur internationalen Filmgeschichte, zu Literatur und Malerei und verliert dabei nie sein Thema aus den Augen: Mary Pickfords Locken. Ich bin beeindruckt. Mehr zum Buch: book/detail/726