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27. März 2014

Christian Petzold

3013.Petzold38 Bände sind bisher in der Reihe „Contemporary Film Directors“ bei University of Illinois Press erschienen, der 39. ist erstmals einem deutschen Filmregisseur gewidmet. Christian Petzold (* 1960) ist Absolvent der dffb, er hat in den vergangenen zwanzig Jahren elf Spielfilme gedreht, die ich alle außerordentlich schätze. Christian ist für mich einer der Großen des aktuellen Films, bestens vertraut mit der Filmgeschichte, selbstbewusst, er hat einen eigenen Stil, der ihn zum Protagonisten der „Berliner Schule“ gemacht hat, er ist ein wunderbarer Gesprächspartner. Auch das Interview im Buch von Jaimey Fisher beweist das. Fisher, Associate Professor of German and Cinema and Technocultural Studies an der University of California, Davis, stellt Petzolds Filme in Genre-Zusammenhänge, verortet sie in ihrer Darstellung der deutschen Geschichte und widmet ihnen sehr differenzierte Analysen. Er beschreibt kurz den biografisch-historischen Hintergrund, schildert das Umfeld des deutschen Kinos der 1990er Jahre und geht dann in chronologischer Reihenfolge auf die Filme ein, am ausführlichsten auf DIE INNERE SICHERHEIT, GESPENSTER und YELLA. Es geht dabei um die Handlungsmuster, die Personen, die Räume, die Kameraführung (Kameramann war immer Hans Fromm), die Montage (Bettina Böhler). Natürlich spielt auch Nina Hoss (Hauptdarstellerin in fünf Filmen) eine wichtige Rolle. Das Buch ist sehr lesenswert. Nur die 22 Abbildungen sind an der unteren Qualitätsgrenze. Am 9. April gibt es übrigens auf Arte eine Hommage an Christian Petzold. Gezeigt werden drei seiner Filme: BARBARA, DIE INNERE SICHERHEIT und JERICHOW. Mehr zum Buch: 48ktf5xa9780252037986.html