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27. Januar 2014

Kino und Automobil

2013.Kino + AutoAusgangspunkt für dieses Buch war ein Kolloquium an der Universität Leipzig, veranstaltet vom Institut für Romanistik. 13 Texte sind hier versammelt, sie folgen einer groben Chronologie. Dass das Auto dabei etwas kreuz und quer durch die Filmge-schichte fährt, hat seinen eigenen Reiz. Im ersten Beitrag geht es noch ums Auto und die Literatur (Autor: Elmar Schenkel), dann um die Frühzeit („L’automobile dans le cinéma primitif“, Jean-Claude Seguin), gefolgt von einem Essay von Charles Grivel über Spiegelungseffekte des Autos u.a. bei Rossellini und Visconti, Truffaut, Malle und Godard, Eastwood und Cronenberg (schöne Abbildungen). Isabel Maurer Queipo macht Anmerkungen zur Faszination des Automobilen und Kinematographischen, Tanja Schwan schreibt über Rennwagen und fliegende Autos vom Futurismus bis Luc Besson, Volker Roloff entdeckt die Komik des Mythos „Automobil“. Wolfgang Bongers vergleicht VIAGGIO IN ITALIA von Rossellini mit LES CHOSES DE LA VIE von Claude Sautet, Uta Felten IL SORPASSO von Dino Risi mit MIO COGNATO von Alessandro Piva. Bei Nicoleta Bazgan geht es um den Star Brigitte Bardot, bei Hauke Lehmann um Spielbergs DUEL als Horrorfilm. Kristin Mlynek-Theil analysiert FEUX ROUGES von Cédric Kahn, Sieglinde Borvitz KOPEJKA von Ivan Dychovychnij. Und am Ende reflektiert Gregor Schuhen über Autofahren und Gender Trouble von Proust über Tarantino bis Madonna. Also: viele Kreuzungen, wenig Einbahnstraßen. Hilfreich wäre ein Filmtitel-Register gewesen. Titelfoto: Danièle Huillet und Jean-Marie Straub mit Filmkopien im Kofferraum ihres Autos (1999). Mehr zum Buch: 24990540.htm (man landet auf der Verlagsseite, das Buch muss man dann suchen).