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21. November 2013

Über Loriot

2013.Loriot

Er war Regieassistent bei Vicco von Bülow ab 1973 und hat die Fernseharbeiten von Loriot zuerst in Stuttgart und dann in Bremen kontinuierlich begleitet. Stefan Lukschy (*1948) studierte damals noch an der dffb in Berlin; ich habe ihn als begabten und sich schnell emanzipierenden Studenten schätzen gelernt und bin mit ihm seit langer Zeit befreundet. Stefans Zusammenarbeit mit Loriot war über viele Jahre sehr intensiv und wurde schließlich zu einer tiefen Freund-schaft. Es gab zahlreiche Berührungspunkte, vor allem ihre gemeinsame Liebe zur Musik (nicht nur zu Wagner) und Stefans Fähigkeit, für technische oder logistische Probleme immer eine Lösung zu finden. Sein Loriot-Porträt mit dem kongenialen Titel „Der Glückliche schlägt keine Hunde“ schildert die lange Phase der Zusammenarbeit mit vielen Erlebnissen im Fernsehstudio, mit Reisen nach Ostberlin und nach Bayreuth, mit Begegnungen in Ammerland und am Savignyplatz, mit Erinnerungen von Vicco von Bülow an seine Kindheit, Jugend und Militärzeit, die in dieser Form noch nicht zu lesen waren. Stefan erzählt faktenreich, er hat ein großes Erinnerungsvermögen (gelegentlich hilft ihm auch sein Tagebuch weiter), er vermeidet pure Anekdoten, weil es ihm nicht um Pointen geht, sondern um eine biografische Würdigung. Trotzdem muss man beim Lesen oft herzhaft lachen, weil die Situationen einfach komisch sind, und am Ende gibt es einen wirklichen Abschieds-schmerz. Mit sehr schönen Zitaten kommen u.a. Axel Hacke, Bully Herbig, Max Raabe, Peter Raue, Dagmar Reim und Otto Sander zu Wort. Stefan ist als Autor sehr präsent, nimmt sich aber immer wieder zugunsten seines Protagonisten zurück. Es ist das Buch einer Freundschaft und das Porträt einer großen Persönlichkeit. Mehr zum Buch: keine-hunde.html