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20. Oktober 2013

THE LIFE AND DEATH OF COLONEL BLIMP

2013.BlimpSie gaben dem englischen Kino und der Entwicklung des Farbfilms in den 1940er Jahren die größten Impulse: Michael Powell (1905-1990) & Emeric Pressburger (1902-1988). Ich nenne nur drei Titel: THE LIFE AND DEATH OF COLONEL BLIMP (1943), THE BLACK NARCISSUS (1947), THE RED SHOES (1948). COLONEL BLIMP ist ein für seine Zeit ganz ungewöhnlicher Film. Die Hauptfigur, genannt Candy, eigentlich eine Karikatur aus der Comic-Geschichte, wurde bei P. & P., gespielt von Roger Livesy,  zu einem eher tragischen General mit schwierigen Liebesbeziehungen und einer kontinuierlichen Freundschaft zu dem deutschen Offizier Theo Kretschmar-Schuldorff (Adolf Wohlbrück). Er muss am Ende auch nicht sterben. Die wunderbare Deborah Kerr ist in drei verschiedenen Rollen zu sehen. Winston Churchill wollte den Film 1943 verhindern, schaffte aber nur ein Exportverbot während des Weltkriegs. Ursprünglich war COLONEL BLIMP 163 Minuten lang, dann wurde er gekürzt und verstümmelt. Inzwischen ist er in England, unterstützt von Martin-Scorseses Film Foundation, rekonstruiert worden und lief 2012 in seiner Originallänge auf der Berlinale. Fritz Göttler hat damals einen grundlegenden Text in der SZ geschrieben, der leider nicht im Netz abrufbar ist. Von Koch Media wurde jetzt die DVD ediert, die unbedingt zu empfehlen ist. Sie enthält den rekonstruierten Film in bester Farbqualität (Technicolor!), eine Dokumentation zum Film und zur Rekonstruktion und ein kleines Booklet. Mehr zur DVD: masterpieces_of_cinema_collection_5/