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09. August 2013

Film- und Fernsichten

2013.Film- und FernsichtenJedes Jahr wird in einer deutschen Universitätsstadt das „Film- und fernsehwissenschaftliche Kollo-quium“ organisiert, das 24. fand 2011 zum ersten Mal außerhalb Deutschlands statt: am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich. Das Kolloquium ist kollegialer Austausch und Wissenschaftsbörse zugleich, die Beiträge werden in gebührendem Abstand in komprimierter Form publiziert. Die Bände sind so etwas wie ein Nachwuchsforum der Film- und Fernsehwissenschaft. Jetzt ist bei Schüren das jüngste Kompendium erschienen. Es enthält 35 Beiträge, die von den Herausgeberinnen kleineren Kapiteln zugeordnet wurden: „Erinnerung und Trauma“ (3 Texte, darunter eine kurze Analyse von Harun Farockis Film AUFSCHUB), „National/transnational?“ (8 Texte, darunter eine schöne Reflexion über den symbolischen Gebrauch der Farbe Rot im chinesischen Kino der 1980er Jahre), „“Comic/Zeichentrick“ (3 Texte), „Kinderfilme“ (2), „Einzelwerkanalysen“ (4; eine über die Ideologievermittlung in Harlans VERWEHTE SPUREN und eine exemplarische Dialoganalyse einer Szene aus Kubricks THE SHINING), „Theorie und Ästhetik“ (4), „Digitale Filmtechnik (2), „Fernsehen“ (4), „Filmgeschichte“ (5, mit einer klugen Beobachtung zur Berufskomik bei Chaplin). Jeder Beitrag hat einen Umfang von rund 10 Druckseiten und beginnt mit einer Zusammenfassung (6 bis 10 Zeilen). Natürlich geht es in vielen Beiträgen um Definitionen, Abgrenzungen und das Besetzen eines Terrains, denn eine wissenschaftliche Anstrengung muss gut vorbereitet werden. So dürfen wir in absehbarer Zeit mit einer Dissertation über Remakes von Filmen aus der Zeit des Nationalsozialismus im Kino der Adenauer-Jahre rechnen, angekündigt in einem Text über GELIEBTE BESTIE (1958/59). Autorinnen sind im vorliegenden Band deutlich in der Überzahl. Mehr über das Buch: film-und-fernsichten.html