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11. August 2013

Europäische Filmmusik

2013.FilmmusikDie Untersuchungen zur amerikanischen Filmmusik haben noch immer einen deutlichen Vorsprung vor den Analysen zur europäischen Filmmusik. So war es eine kluge Idee, 2011 in Bern eine wissenschaftliche Tagung zu veranstalten, bei der die Filmmusik verschiedener europäischer Länder im Mittelpunkt stand. Die Referate dieser Veranstaltung sind im vorliegenden Band vereinigt. In vier Texten geht es um systematische Aspekte, um theoretische Verbindungen zwischen Film und Musik (Autor: Iakovos Steinhauer), um den Orientalismus in der deutschen und amerikanischen Kinomusik der Stummfilmzeit (Christoph Hust), um Musik und Geräusch im frühen Tonfilm (Peer Moormann) und um die Rekonstruktion von Stummfilm-Originalkompositionen der 1920er Jahre (Claudia Bullerjahn). In zwölf Fallstudien konkretisieren sich sehr unterschiedliche europäische Entwicklungen: die Beiträge der Komponisten Camille Saint-Saëns (dargestellt von Arne Stollberg), Pietro Mascagni (Sinem Derya Kilic), Bohuslav Martinů (Ivana Rentsch), Sergej Prokofjew (Josef Kloppenburg), Manuel Parada (Cristina Urchueguía). Am meisten interessiert haben mich die drei sehr konkreten Analysen zu Hanns Eislers Musik zu KUHLE WAMPE (Panja Mücke), zur sinfonischen Filmmusik in Veit Harlans OPFERGANG (Christoph Henzel) und zu den auditiven und visuellen Propagandastrategien in JUD SÜSS und DER EWIGE JUDE (Alexandra Vinzenz). In den beiden Schlusstexten kommen auch Österreich und die Schweiz zu ihrem Recht. Mehr zum Buch: neu_werke_default_musik